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Bericht Schiffer
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Internet-Tipp:
Zwischen 1945 und 2000 wurden in Deutschland insgesamt 67 Männer und acht Frauen für 421 Tötungsdelikte verurteilt, mindestens 22 Mordserien (mit 83 Opfern) blieben ungeklärt.
Außerdem standen 20 Männer unter dringendem Tatverdacht, mindestens drei Opfer getötet zu haben, ihnen konnten jedoch nur zwei Morde eindeutig nachgewiesen werden. 91 weitere Täter, die wegen
zweifachen Raub- oder Sexualmordes verurteilt wurden, sind auf Grund ihrer Verhaltensweise ebenfalls in die Kategorie "Serientäter" einzuordnen. Insgesamt ist somit von mindestens 208 Serientätern
auszugehen. Nicht berücksichtigt sind jene, deren Verhalten dem eines Serientäters entsprach, die jedoch bereits nach der ersten Tat gefasst wurden.
Allein zwischen 1986 und 1995 wurden 62,7 Prozent mehr serielle Tötungsdelikte begangen als in der Dekade zuvor. Ein Grund für den Anstieg: Ab Mitte der 70er-Jahre traten neue Varianten von
Serientaten wie die Tötung von Patienten und kranken Menschen auf. Ein weiterer Grund: Familiäre Bindungen, in denen psychische Abnormitäten aufgefangen werden können, lösen sich immer mehr
auf.
Der "durchschnittliche Serienmörder" in Deutschland ist männlich, deutsch, zwischen 18 und 39 Jahre alt, ledig oder geschieden, kinderlos, von durch-schnittlicher bis unterdurchschnittlicher
Intelligenz. Er hat ein geringes Bildungsniveau, ist Arbeiter, Handwerker oder arbeitslos, stammt aus einer Problemfamilie. Er gilt als sozialer Außenseiter mit Persönlichkeitsstörung und
Minderwertigkeitsgefühlen. Er tötet überwiegend strategisch, mit heiß-kaltem Herzen, nicht im Affekt.
Von infantil bis habgierig
Die sechs verschiedenen Tätertypen:
Ein Serientäter ist, wer unter anderem bei voller oder verminderter Schuldfähigkeit mindestens drei vorsätzliche Tötungen unabhängig voneinander beschlossen und begangen hat. Zu dieser Definition
kommt Stephan Harbort nach der Auswertung der Verfahrensakten von 61 deutschen Serientätern. Er unterscheidet sechs Tätertypen:
Der Serien-Sexualmörder tötet aus sexuell eingefärbtem Motiv. Insbesondere sadistische Täter suchen die vollkommene Kontrolle über das Opfer. Er ist oft in einem aggressiven Umfeld aufgewachsen, hat
selbst Gewalt erfahren. Charakterlich ist er häufig infantil, emotional labil und egoistisch-egozentrisch. Er leidet an Minderwertigkeitsgefühlen, hat wenige soziale Kontakte (vor Allem zum anderen
Geschlecht). Er mordet meist aus einer konkreten Konfliktsituation heraus, nach missglückten Beziehungen, sexuellen Versagenserlebnissen, erfahrener Zurückweisung.
Der Serien-Raubmörder tötet aus Habgier - Opfer stehen ihm im Weg. Oft ist er ein berufs- oder arbeitsloser Gewohnheitsverbrecher, bindungsunfähig, lernschwach. Er hat eine niedrige
Frustrationstoleranz und missachtet soziale Normen.
Der Serien-Beziehungsmörder tötet im Familien-, Freundes-, Bekanntenkreis, um sich zu bereichern (Erschleichen einer Lebensversicherung, etc.) oder aus purer Lebensgier, um sich aus Beziehungen zu
befreien.
Der Serien-Gesinnungsmörder tötet aus ideologischen, wahnhaft-religiösen oder ethisch eingefärbten Gesinnungen (Beispiel: Patiententötungen).
Der Serien-Auftragsmörder mordet für Geld.
Der Serien-Dispositionsmörder tötet aus vielfältigen Motiven. Es gibt keine Verbindung zwischen den Opfern, kein wiederkehrendes Motiv, keine gleichartige Tatausführung. Am Schwersten zu
fassen.