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Anfang 1994 versetzte die rasch anwachsende Zahl von Frauenmorden in den südafrikanischen Metropolen Pretoria und Johannesburg die Behörden in Aufregung. Innerhalb von zwei
Jahren waren in Cleveland, einem Vorort von Johannesburg, und in Boksburg, einem Stadtteil von Pretoria, rund 40 Frauen und auch vereinzelt Kinder ermordet worden.
Die Polizei war davon überzeugt, daß zwei unabhängige voneinander mordende Serienkiller am Werk waren, und bat das FBI um Amtshilfe. Die Amerikaner schickten 1995 den Profiler Robert Ressler nach
Pretoria, der schnell die Parallelen zwischen den Morden in Pretoria und Johannesburg kannte. Er empfahl den Polizisten, die Morde in beiden Städten in Verbindung zu bringen und nach einem oder zwei
zusammenarbeitenden Tätern zu fahnden.
Unterdessen wuchs die Anzahl der Opfer des Mörders der schwarze Frauen erwürgte und die Leichen an Bahnhöfen auf Feldern und Abraumhalden hinterließ. Nachdem David Selepe, den die Polizei zeitweilig fälschlicherweise
verdächtigte, ein Mittäter von Moses Sithole gewesen zu sein bei einem Lokaltermin nach einem Fluchtversuch im 1 Dezember 1994 erschossen worden war, ging der Polizei schließlich auch Sithole ins
Netz.
Als Polizeibeamten nach wochenlanger Fahndung am 19. Oktober 1995 Sithole verhaften wollten, griff dieser die Polizisten mit einer Axt an und wurde durch Schüsse am Arm und im Bauch getroffen. Der
schwarze Südafrikaner ist vermutlich für den Tod von 37 schwarzen Frauen und einem Kind in der Gegend von Pretoria verantwortlich. Bei seiner Verhandlung vor dem Pretoria Supreme Court, vor dem sich
Sithole auch noch wegen insgesamt 40 Vergewaltigungen und sechs Raubüberfällen verantworten muss, plädierte der an AIDS erkrankte Serienmörder zunächst auf nicht schuldig im Sinne der Anklage.
Anfang Dezember 1996 verriet er einem Mitgefangenen im Pretoria Central Prison, daß er Frauen hasse und ihnen eine Lektion erteilen wollte. Darüber hinaus wurde er auch durch die Expertise der
amerikanischen Stimmenspezialistin Loni Smrkowski überführt, die nachwies, daß die Stimme von Sithole mit der identisch war, die bei einem Bekenneranruf im Jahre 1996 gegenüber der in Kapstadt
ansässigen Tageszeitung “The Star“ die Morde eingeräumt hatte, und Täterwissen offenbarte. Aufgrund von Sitholes Aids-Erkankung mußte der Prozeß immer wieder verschoben werden.
Ende 1996 tauchte ein Videoband auf, das Moses Sithole gemeinsam mit einem inhaftierten Ex-Polizisten im Boksburg Prison aufgenommen harte. Auf dem Band sitzt Sithole sichtlich entspannt in einer
Zelle und legt ein umfassendes Geständnis ab. Seinen ersten Mord, erzählt er, hatte er im Juli 1995 begangen. Es habe sich bei dem ersten Opfer um eine Frau gehandelt, mit der er sich verabredet
hatte. Bei dem Treffen habe er sie dann mit bloßen Händen erdrosselt. "An ihren Namen erinnere ich mich nicht. tötete sie und ließ sie liegen. Dann ging ich nach Hause und stieg unter die Dusche",
erzählte er. Auf die Nachfrage, wie lange es dauere, jemanden zu erwürgen, erzählte Sithole gelassen, daß es nicht länger als 3 Minuten dauere. Er bestritt auch auf dem Video, daß er seine Opfer
vergewaltigt habe, räumte jedoch ein, daß er mit einigen der Frauen, geglaubt hatten, daß er sie dafür am Leben lasse, Sex gehabt habe. Auf die Frage, an welches Opfer er sich am besten erinnere,
nannte Sithole Amelia Rapodile, deren Leiche am 17. September 1995 in einem Schacht der Van Dyk-Mine in Brakpan gefunden wurde. Die junge Frau war vergewaltigt und erwürgt worden, was Sitholes
Behauptung, er habe keine Notzuchtverbrechen begangen widersprach. Im Übrigen erinnere er sich nicht an die Namen seiner Opfer, aber alle Frauen hätten ihn an Schwarze erinnert, die ihn einige Jahre
zuvor fälschlicherweise wegen Vergewaltigung angezeigt habe. Dafür war Sithole 1989 zu vier Jahren Haft verurteilt worden.
Aufgrund der Videoaufzeichnung wurde Moses Sithole schließlich im Frühjahr 1997 wegen vierzigfacher Vergewaltigung zu 480 Jahren, wegen achtunddreißigfachen Mordes zu 1900 Jahren und wegen sechs
Raubüberfällen zu 30 Jahren Haft verurteilt. Richter David Curlewis sagte bei der Urteilsbegründung: "Ich wollte sichergehen, dass Moses Sithole nie wieder aus dem Gefängnis entlassen wird." Mit
insgesamt 2410 Jahren Haft ist das Urteil gegen Afrikas gefährlichsten Serienkiller die bislang höchste Strafe, die jemals von einem südafrikanischen Gericht gegen einen einzelnen Angeklagten
verhängt wurde.