Albert Fish

geb. 1870, gest. 1936

Land: USA

aktiver Zeitraum: 1924 - 1934

Morde: 3 - 10

Fish, Albert Howard

Albert Howard Fish wurde 1870 geboren. Er verlor seinen Vater als er 5 Jahre alt war. Seine Mutter begann daraufhin zu arbeiten, um die 12 Kinder der Familie zu ernähren. Albert wurde in das Waisenhaus St. Johns Refuge gesteckt, wo er sich sehr schnell zu einem schwierigen und nervösen Kind entwickelte.

Im Waisenhaus wurde Fish von der Leiterin oft bestraft und bekam Schläge auf seinen nackten Hintern. Fish empfand daran ein so großes Vergnügen, dass er sich darum riss, so oft wie nur möglich bestraft zu werden. Die übrigen Waisenkinder machten sich über Fish lustig, weil die Prügel bei ihm eine Erektion verursachten.

Einmal tränkte er den Schwanz eines Pferdes mit Benzin und zündete ihn an. Dieser Vorfall prägte sich dem Knaben tief ein, und als er das Waisenhaus verließ, war sein Weg in den Sadomasochismus vorgezeichnet. "Ich hatte immer große Lust, anderen Schmerzen zuzufügen und mich von anderen quälen zu lassen. Mein ganzes Leben lang habe ich alles gemocht, was weh tut"

Die spektakulärste seiner Aktionen bestand darin, Segelnadeln in verschiedene Körperteile hineinzustecken, besonders in die Gegend des Beckens und der Geschlechtsorgane. Nach seiner Verhaftung am 28.12.1934 brachte eine Röntgenuntersuchung 27 Nadeln zum Vorschein.

Wie ein Psychiater später ermittelte hatten sieben Mitglieder der Familie Fish psychische Krankheiten. 2 seiner Onkel starben in psychiatrischen Anstalten. Seine Mutter hörte Stimmen auf der Straße und hatte visuelle Halluzinationen. Einer seiner jüngeren Brüder galt als geistesschwach und starb an einem Wasserkopf. Ein anderer Bruder war Alkoholiker, eine seiner Schwestern dämmerte im Wahnsinn.

Durch die Erzählungen seines Bruders wurde Fishs Interesse am Kannibalismus geweckt. Daraufhin begann er Informationen zu diesem Thema zu sammeln. In dieser Sammlung befanden sich unter anderem Presseausschnitte über Fritz Haarmann.

Das später erstellte psychiatrische Gutachten zählte folgende sexuellen Aktivitäten auf: Sadismus, Masochismus, aktive und passive Flagellation, Selbstkastrierung und Kastrierung anderer, Exhibitionismus, Voyeurismus, Nadelstechen, Pädophilie, Homosexualität, Koprophagie, Urintrinken, Fetischismus, Kannibalismus und Hyperhedonie.

1882 lernte Fish einen jungen Mann kennen. Sie gingen eine homosexuelle Beziehung ein. Sein Geliebter führte ihn in abartige Praktiken ein, ließ ihn seinen Urin trinken oder seine Exkremente essen. 1898 heiratete Fish eine junge Frau von 19 Jahren, die ihm sechs Kinder gebar und ihn nach 20 Ehejahren verließ. Er machte sich aber nicht die Mühe sich scheiden zu lassen und heiratete noch weitere dreimal.

Seinen ersten Mord beging Fish 1910 in Wilmington, wo er einen Homosexuellen tötete.

1922 wurde Albert Fish im Alter von 52 Jahren von religiösen Halluzinationen heimgesucht. Manchmal heulte er auf Spaziergängen "Ich bin der Heiland".

Albert Fish wurde zwischen 1902 und 1923 achtmal von der Polizei verhaftet. Das erste mal wegen eines Betrugsversuches. Ein anderes mal, weil er in die Kasse eines Ladens gegriffen hatte, in dem er arbeitete. Für ungedeckte Schecks wurde er auf Bewährung verurteilt. Seine rasende Leidenschaft für obszöne Briefe brachte ihm eine Verurteilung zu neunzig Tagen Gefängnis ein. Er kommt auch dreimal in psychiatrische Anstalten; zum letzten Mal 1930. Er wurde jedoch wieder freigelassen. Die Diagnose lautete: Er ist weder verrückt noch gefährlich; er hat eine psychopathische Persönlichkeit sexuellen Charakters.

Überführt wurde er wegen des Mordes an der 10jährigen Grace Budd, die er 1928 entführte und tötete.

Die Fahndung dauerte sechs Jahre und wurde ausgelöst durch einen Brief, den er 1934 an ihre Mutter schrieb. In diesem Brief erklärt er seine Vorliebe für Menschenfleisch und beschreibt das Töten und Verzehren der Tochter.

Die Gesamtanzahl seiner Opfer ist unklar. Die Schätzungen liegen zwischen sechzehn und mehreren Hundert. Der größte Teil der Opfer stammte aus den untersten Schichten der Bevölkerung. Er lockte vorwiegend schwarze Kinder in Kellerräume, in denen er Malerarbeiten durchführte. Die Kinder wurden gefesselt, vergewaltigt und geschlagen. Er quälte sie oft tagelang bevor er sie tötete, ihre Leichen zerstückelte und das Fleisch verzehrte. Er reiste von New York bis Montana durch dreiundzwanzig verschiedene Staaten. Allein in New York hatte er mindestens fünf Morde begangen.

Am 11.3.1935 begann der Prozess gegen den 65jährigen Albert Fish in Westchester. Er wurde am 22.3 trotz der offenkundigen Beweise seines Wahnsinns zum Tode verurteilt.

Seine Reaktion entspricht seiner Persönlichkeit: "Welche Freude wird es für mich sein, auf dem elektrischen Stuhl zu sterben. Der allergrößte Schauer wird mich überkommen. Der einzige, den ich noch nicht ausgekostet habe. Aber es ist kein gutes Urteil. Sie wissen, dass ich geistig nicht gesund bin. Und was werden meine armen Kinder tun, wenn ich sie nicht mehr führen kann?".

Am 16.1.1936 kam Albert Fish auf den elektrischen Stuhl. Der erste Stromschlag reichte jedoch nicht aus: Die 27 Metallnadeln, die er in seinem Körper hatte, sollen einen kleinen Kurzschluss verursacht haben. Erst die zweite Ladung beförderte Fish dann in die andere Welt.

Er nahm ein Geheimnis mit sich: Wie viele Opfer hatte er wirklich umgebracht?

überarbeitet, André Langbein

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