Beane Family

Land: Großbritannien

aktiver Zeitraum: 1500 Jahrhundert

Morde: ?

Beane Family

Anfang des 15. Jahrhunderts verschwanden entlang der schottischen Südwestküste in der Grafschaft Galloway zahlreiche Reisende, so dass man in den Dörfern bald glaubte, ein Werwolf treibe sein Unwesen. Als sich die rätselhaften Vermisstenfälle häuften, entsandte König James von Schottland Suchtrupps, die der Sache auf den Grund gehen sollten. Mehrere Verdächtige wurden festgenommen und teilweise auf bloßen Verdacht hin für die Vermisstenfälle zur Verantwortung gezogen und gehenkt, unschuldig, wie sich rasch herausstellte, denn es verschwanden weiterhin Menschen.

Im Jahre 1435 wurde eine Gruppe von Reisenden Zeuge, wie ein Paar von einer Horde verwildertet aussehender Gestalten angegriffen und vom Pferd gezogen wurde. Einige der Angreifer stürzten sich wie Raubtiere auf die Frau und weideten sie aus, während der sich gegen den Rest der Horde wehrte. Endlich gab es eine Antwort auf das spurlose Verschwinden von Reisenden in der Küstenregion: die Beane-Familiy. Der König schickte einen Trupp Soldaten mit Bluthunden los, um die Mörderbande zur Strecke zu bringen. Die Soldaten fanden die Familie schließlich nahe der schottischen Küste, wo Sawney Beane mit 47 Familienmitgliedern in einer Höhle in den Klippen hauste.

Die Soldaten packte das Grauen, als sie die Höhle betraten. Von der Decke hingen Körperteile von Männern, Frauen und Kindern, die zum Räuchern dort aufgehängt worden waren. Sawney Bean war ein Farmersohn aus East Lothian, einer Gemeinde in der Nähe von Edinburgh. Der als faul und bösartig geltende Mann verließ früh sein Elternhaus und tat sich mit einer jungen Frau zusammen, mit der er nach Galloway übersiedelte. Dort hauste das Paar in einer geräumigen Höhle. die versteckt in einem schmalen Gang in einem Felsen einer der zahlreichen Meeresklippen gelegen war. Durch die Gezeiten wurde der Eingang der mehrere 100 langen Grotte zweimal am Tag von der Flut völlig verdeckt.
25 Jahre lebte das Paar in der Felsenhöhle und bekam sechs Töchter und acht Söhne . Aus inzestuösen Beziehungen gingen 32 Enkel hervor.

Gemeinsam raubte und tötete die Sippe ein Vierteljahrhundert lang Reisende, die auf den Hochlandwegen unterwegs waren, und ernährte sich von dem Fleisch der Menschen und Tiere. Bei den Angriffen hatte jedes Familienmitglied eine spezielle Aufgabe und aus Sicherheitsgründen überfielen sie nie mehr als sechs Menschen zu Fuß oder zwei zu Pferd. Die Soldaten fanden in der Höhle der Beanes Kisten voller Wertsachen, die von den Opfern stammten.

Anhand der Beute ließ sich die Zahl der Mordopfer in etwa abschätzen, damalige Berichten zufolge sollen es über 1.000 gewesen sein. Nachdem der König die Beanes zu wilden Tieren erklärt hatte, wurde die Sippe 1435 ohne Verhandlung in Leith hingerichtet. Den Männern wurde die Gliedmaßen abgeschlagen, die Frauen, die der Exekution der Männer beiwohnen mussten, wurden anschließend in drei Gruppen auf dem Scheiterhaufen verbrannt.


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