Johann Hoch

geb. 1855, gest. 1906

Land: USA

aktiver Zeitraum: 1890 - 1905

Morde: 15 - 50

Hoch, Johann

Zwischen 1890 und 1905 ermordete der deutschstämmige Johann Otto Hoch in den USA mindestens 15 seiner zahlreichen Ehefrauen indem er sie mit Arsen vergiftete. Wie viele Morde er genau begangen hat, ist ebenso ungeklärt wie die genaue Anzahl seiner Ehen, die von mindestens 24 bis über 50 geschätzt werden.

Der später in den Zeitungen als Amerikas größter Massenmörder bezeichnete Frauenmörder wurde 1862 im rheinischen Horrweiler als Johann Schmidt geboren. Bereits in jungen Jahren emigrierte er in die Vereinigten Staaten, wo er als Heiratsschwindler von Küste zu Küste reiste. Auf seiner Suche nach heiratswillig reichen Witwen gab Hoch auch Heiratsanzeigen in Zeitungen auf. Wenn ihm erst einmal eine Frau das Ja-Wort gegeben hatte, vergiftete er sie und machte sich mit ihrem Ersparten davon.

Er nahm die Namen der ermordeten Ehefrauen, so dass er lange Zeit unentdeckt blieb, bis er schließlich 1898 von der Polizei Chicago festgenommen wurde. Als sein Bild in der Zeitung erschien, glaubte ein Reverend aus Wheeling in West Virginia, in ihm einen Man wieder zu erkennen, der seit drei Jahren als tot galt. Der besagte Mann, ein gewisser Jacob Huff, hatte sich damals im Ohio River ertränkt — so glaubte man zumindest. Außer einem Abschiedsbrief gab es jedoch keinen Hinweis auf einen Selbstmord und auch seine Leiche war nie gefunden worden.
Der Witwer hatte kurz zuvor das Haus seiner unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommenen Frau verkauft und sich ihre Lebensversicherung auszahlen lassen. Die nun eingeleiteten Ermittlungen brachten Hoch Verdacht, auch ein Mörder zu sein.
Für eine Mordanklage reichten die Beweise somit nicht aus, und so kam Hoch lediglich wegen Betruges für ein Jahr in das Cook County Gefängnis. Das hielt Johann Hoch nicht davon ab, nach seiner Entlassung die Brautschau fortzusetzen. Bis zu seiner erneuten Verhaftung heiratete er mindestens 15 Frauen, denen er das Vermögen abschwatzte und sie dann verließ oder mit Arsen vergiftete.

Im Dezember 1904 trat er mit Marie Walcker in Chicago vor den Traualtar. Wenige Wochen später war seine neue Braut tot. Kurz darauf machte er seiner Schwägerin einen Heiratsantrag. Eine Woche darauf wurde sie seine Ehefrau. Doch ebenso rasch wie sie geheiratet hatten, verließ er sie auch wieder — nicht ohne sie zuvor um einen beträchtlichen Geldbetrag erleichtert zu haben. Die betrogene Frau wurde misstrauisch und schaltete die örtliche Polizei ein, die eine Exhumierung von Marie Walcker einleitete.

Hoch verließ sich auf primitive Einbalsamierungsflüssigkeiten mit einem hohen Anteil an Arsen, um jede Spur von Gift in den Opfern zu kaschieren. Die moderne Wissenschaft war jedoch Hochs Untergang: Der Leichenbestatter seiner letzen Frau hatte eine neue Einbalsamierungsflüssigkeit ohne Arsen verwendet und so fanden die Gerichtsmediziner Gift in Marie Walckers Organismus.

Das Bild des gesuchten Gattinnenmörders erschien kurze Zeit später in jeder größeren Tageszeitung. Daraufhin meldete sich eine Pensionsbesitzerin aus New York City bei der Polizei und gab an, dass der Gesuchte bei ihr zur Untermiete wohne und auch ihr kurz nach dem kennen lernen einen Heiratsantrag gemacht habe. Im Zimmer von Johann Hoch fanden die Polizisten zahlreiche Eheringe, aus denen die Gravuren herausgeschabt waren und 58 Gramm Arsen in einem Füllfederhalter von dem Hoch behauptete, er sei für seinen Selbstmord bestimmt gewesen.

Hoch wurde verhaftet und nach Chicago gebracht, wo er wegen Mordes an Marie Wacker-Hoch angeklagt wurde. Bei seinem Prozess pfiff und summte er vor sich hin, drehte Daumen, wobei er sichtlich seine Stellung im Rampenlicht genoss. Er beteuerte immer wieder seine Unschuld und behauptete, Opfer einer gegen ihn gerichteten Verschwörung zu sein. Doch aufgrund der Beweise wurde er im Mai 1905 schuldig gesprochen und zum Tode verurteilt.

Als der Henker Johann Hoch am 23. Februar 1906 die Schlinge um den Hals legte, klagte dieser verbittert: „Ich bin fertig mit dieser Welt. Ich bin fertig mit jedem“.
1935 wurden Knochen aus der Mauer eines Hauses ausgegraben, in dem Hoch einst gewohnt hat. Das Opfer konnte jedoch nicht identifiziert werden und Johann Hochs Gesamtopferzahl wird vermutlich immer ein Geheimnis bleiben.


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