Anatolij Onoprienko

"Terminator von Tschernobyl"

geb. 1959, gest. 2013

Land: Ukraine

aktiver Zeitraum: 1989 - 1996

Morde: 52

Onoprienko, Anatolij

Der 1959 geborene Seemann Anatolij Onoprienko ging immer nach dem gleichen Schema vor: Nachts schlich er sich in einsamen, ländlichen Gegenden der Ukraine an Einzelstehende Anwesen heran, drangen in die Gebäude ein und ermordete die schlafenden Einwohner. Nachdem er die Opfer mit einer Jagdflinte erschossen oder mit einem Messer erstochen hatten raubten er Schmuck, Geld und andere Wertsachen. Um die Spuren zu vernichten verbrannte er die Leichen und zündete auch die Häuser an. Er fuhr mit dem Zug durchs Land und mordete wahllos - auch mit Spaten, Hammer oder Hanteln. In den Jahren von 1989 bis 1996 ermordete er 52 Männer, Frauen und Kinder in der Ukraine.

Wochenlang hatten schwer bewaffnete Sondereinheiten von Miliz und Nationalgarde mit Bazookas, Schnellfeuergewehren und Radpanzern ein 100-Kilometer-Gebiet durchkämmt. Nachbarn gaben schließlich den entscheidenden Tipp. Onoprienko wurde im April 1996 in der Nähe von Lwow, dem alten Lemberg, nahe der polnischen Grenze gefasst.

Mehrere Jahre Aufenthalt in psychiatrischen Anstalten ließen bei Onoprienko Schwierigkeiten in der Unterscheidung von Realität und Wahn aufkommen. So bestritt er das Recht des Gerichts über ihn zu urteilen und daß ihm die Gesetze, gegen die er angeblich verstoßen haben soll, fremd seien. Dadurch betrachtete er sich als "Gefangener des Gerichts..." Die untersuchenden Psychiater attestierten ihm jedoch volle Zurechnungsfähigkeit.

Der damals 39jährige Anatoli Onoprienko wurde im April 1999 wegen 52fachen Mordes zum Tode verurteilt. Richter Dmitro Lipski erklärte, der Verurteilte werde durch Erschießen hingerichtet werden. Er sei eine Gefahr für die Menschen. Die Verlesung der Urteilsbegründung dauerte zwei Tage und wurde immer wieder unterbrochen, weil Angehörige der Opfer zusammenbrachen und medizinisch betreut werden mußten. Unklar ist, ob das Urteil gegen den geständigen Mörder auch vollstreckt wird. Die Ukraine hat sich 1995 als Mitglied des Europarats verpflichtet, die Todesstrafe abzuschaffen. Dennoch plädierte der damalige Präsident Leonid Kutschma in diesem Fall für eine Ausnahme. "Diesem Tier darf man nicht vergeben. Als Staatschef sehe ich keine andere Möglichkeit als die Todesstrafe".

Im August 2013 starb Onoprienko an einem Herzinfarkt.


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