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So schlimm der Fall Marc Dutroux auch war, so hatte dieses Mordprotokoll auch etwas Gutes. Denn dank der Ermittlungen und ungeklärten Vermisstenfälle um Dutroux im Jahre
1997 kam man auf die Spur des evangelischen Pfarrers András Pándy. Somit diente Dutroux als Grundlage zur Wideraufnahme der Ermittlungen des Family Killers.
Der aus Ungarn stammende András Pándy reiste in den späten 50er, in Folge der kommunistischen Ära, mit seiner damaligen ersten Frau, Ilona Sőrés Wunden, nach Belgien. Mit ihr hatte er seine ersten
drei Kinder: Tochter Agnes und die Söhne Daniel und Zoltán. Die Ehe hielt jedoch nicht und das Paar trennte sich - nach Pándys Aussage. Damals war Pándy ein Dauerkunde des "European Honeymoon", einem
Dating Dienstes. Pándys zweite Ehefrau, Edith Fintor, brachte die Töchter Tunde, Timea und Andrea in die Ehe mit. Zu dieser Zeit pflegte András Pándy mit seiner Tochter Agnes eine tiefe inzestiöse
Beziehung. 1988 kontaktierte er Verwandte seiner zweiten Frau und teilte ihnen mit, dass Edith an Krebs erkrankt sei. Ihre Angehörigen sollten nie wieder von Edith hören.
Noch im selben Jahr wurde der holländischen Gastpfarrer Andries Den Broeder von Ediths Schwester aus Ungarn beauftragt, die verschwundene Edith zu suchen. Die unbefriedigte Antwort von Pándy, seine
restliche Familie sei nach Frankreich (später sollte er Südamerika erwähnen) ausgereist, befriedigte den Gastpfarrer jedoch nicht. Andries Den Broeders Ermittlungen und Bedenken sollten jedoch in den
Mühlen der Bürokratie beim damaligen Justizminister versickern und auf kein Gehör stossen.
Erst 1992, als Tochter Agnes in einem Eifersuchtsanfall, ihren Vater bei der Polizei wegen sexuellen Missbraucht anzeigte, sollte ein weiterer Höhepunkt in der belgischen Kriminalgeschichte ihren
Verlauf nehmen. Eifersüchtig, dass ihr Vater mit seiner Stieftochter Timea ebenfalls ein inzestiöses Verhältnis aufbaute, wurde Agnes zur Anzeige getrieben und sollte den Fall 1997 schlussendlich
wasserdicht machen.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Marc Dutroux`s Fall keine Einwirkung auf Pándys Ermittlungen. Angetrieben von den Dutroux Taten nahm man dann aber das Verfahren um den evangelischen Pfarrers 1997
erneut auf. Nach der Durchsuchung seines Wohnhauses und dessen Kellers stieß man auf menschliche Überreste. Anhand der Leichenteile konnten Verletzungen durch Schußwaffen und Kopfverletzungen,
verursacht durch Schläge mit einem schweren stumpfen Gegenstand, nachgewiesen werden.
Nach mehrwöchigen Verhören hatte Agnes ihre Mitbeteiligung am Mord an fünf Familienmitgliedern gestanden. Die Leichen von Mutter Ilona, ihrer Stiefmutter Edith, Dániel, Zoltán und Andrea, sowie ihrer
eigenen Tochter, habe man mit Abflussreiniger aufgelöst und durch den Abfluss weggespült.
Weiter wurde bekannt, dass Pándy, während in Rumänien die Revolution von 1989 unter dem Vampir und Diktator Nicolae Ceausescu stattfand, die Wohltätigkeitsorganisation namens YDNAP (PANDY rückwärts)
gründete. Eine unbestimmte Anzahl von Waisen und obdachlosen rumänische Kinder wurden von verzweifelten ungarischen Familien durch YDNAP nach Belgien geschickt, wo sie in Pándys Haus in Brüssel
endeten. Hier sollte Pándy ihre Fürsorge übernehmen. Die Kinder und Jugendlichen wurden nie wieder gesehen.
Am 24. April 2002 bestätigte ein norwegisches Forensik-Team, dass es sich bei den Leichenresten um sieben verschieden Frauen zwischen 35 und 55 Jahren, und einem Mann,
zwischen 18 und 23 Jahren, handelte. Hier geht man davon aus, dass es sich um Menschen handelte die über eine Heiratsvermittlung unter falschen Tatsachen nach Brüssel geschleust wurde.
Am 6. März 2002 wurde András Pándy wegen Mord an sechs Familienmitglieder und Inzest seiner Töchter zu lebenslänglich verurteilt. Gentests bewiesen, dass auch das Kind der anderen Tochter Timea, von
András Pándy stammte. Schliesslich wurde Agnes Aussage, die Leichen im Abfluss entsorgt zu haben, bei Gericht mit einem Experiment bestätigt. Agnes selbst wurde zu 21 Jahren Haft
verurteilt.
Der belgische Family Killer András Pándy verstarb am 23. Dezember 2013 im Gefängnis in Brügge.
Autor: Yoko