Aktuelle Infos:
NEU:
im Feb. 2023
im März 2022
im August 2020
im Feb. 2020
im Dez. 2019
im Juli 2019
im März 2019
Aktualisiert:
im Feb. 2023
Bericht Pommerenke
im Okt. 2021
Bericht Gacy
im August 2018
Bericht Schiffer
im Juni 2018
im Feb. 2018
Internet-Tipp:
Der 1959 geborene Seemann Anatolij Onoprienko ging immer nach dem gleichen Schema vor: Nachts schlich er sich in einsamen, ländlichen Gegenden der Ukraine an Einzelstehende
Anwesen heran, drangen in die Gebäude ein und ermordete die schlafenden Einwohner. Nachdem er die Opfer mit einer Jagdflinte erschossen oder mit einem Messer erstochen hatten raubten er Schmuck, Geld
und andere Wertsachen. Um die Spuren zu vernichten verbrannte er die Leichen und zündete auch die Häuser an. Er fuhr mit dem Zug durchs Land und mordete wahllos - auch mit Spaten, Hammer oder
Hanteln. In den Jahren von 1989 bis 1996 ermordete er 52 Männer, Frauen und Kinder in der Ukraine.
Wochenlang hatten schwer bewaffnete Sondereinheiten von Miliz und Nationalgarde mit Bazookas, Schnellfeuergewehren und Radpanzern ein 100-Kilometer-Gebiet durchkämmt. Nachbarn gaben schließlich den
entscheidenden Tipp. Onoprienko wurde im April 1996 in der Nähe von Lwow, dem alten Lemberg, nahe der polnischen Grenze gefasst.
Mehrere Jahre Aufenthalt in psychiatrischen Anstalten ließen bei Onoprienko Schwierigkeiten in der Unterscheidung von Realität und Wahn aufkommen. So bestritt er das Recht des Gerichts über ihn zu
urteilen und daß ihm die Gesetze, gegen die er angeblich verstoßen haben soll, fremd seien. Dadurch betrachtete er sich als "Gefangener des Gerichts..." Die untersuchenden Psychiater attestierten ihm
jedoch volle Zurechnungsfähigkeit.
Der damals 39jährige Anatoli Onoprienko wurde im April 1999 wegen 52fachen Mordes zum Tode verurteilt. Richter Dmitro Lipski erklärte, der Verurteilte werde durch Erschießen hingerichtet werden. Er
sei eine Gefahr für die Menschen. Die Verlesung der Urteilsbegründung dauerte zwei Tage und wurde immer wieder unterbrochen, weil Angehörige der Opfer zusammenbrachen und medizinisch betreut werden
mußten. Unklar ist, ob das Urteil gegen den geständigen Mörder auch vollstreckt wird. Die Ukraine hat sich 1995 als Mitglied des Europarats verpflichtet, die Todesstrafe abzuschaffen. Dennoch
plädierte der damalige Präsident Leonid Kutschma in diesem Fall für eine Ausnahme. "Diesem Tier darf man nicht vergeben. Als Staatschef sehe ich keine andere Möglichkeit als die
Todesstrafe".
Im August 2013 starb Onoprienko an einem Herzinfarkt.