Martin Ney

"Schwarzer Mann/Maskenmann"

geb. 1970

Land: Deutschland

aktiver Zeitraum: 1992 - 2011

Morde: 3

Ney, Martin

Er war der meist gesuchte Serienmörder der letzten Jahre in Deutschland: Martin Ney, auch „Schwarzer Mann“ oder „Maskenmann“ genannt. Er mordete und verging sich an kleinen Jungs fast über 20 Jahre lang.

In dem Jahr 1992 begann eine Serie von Missbrauchsfällen, sowie versuchter Missbrauchsfälle, die mind. bis 1999 anhielt. Betroffen waren verschiedene Einrichtungen in Norddeutschland: das Kinderheim Hepstedt, die Schullandheime Badenstedt, Cluvenhagen und Wulsbüttel, die Zeltlager Selker Noor und Otterndorf, sowie die Jugendherberge Bademühlen. Skrupellos nutzt der Täter auch sein Umfeld für seine Abartigkeiten. Ab 1994 dringt der Täter zusätzlich in Einfamilienhäuser ein. Kinder, die er vorher ausspionierte, sucht er für sexuelle Handlungen auf während die Eltern nebenan schlafen.

Auszug aus einer Zeugenaussage: „Ich wurde in der einen Nacht dadurch wach, das jemand mit der Hand mich am Oberschenkel und in der Leistengegend streichelte. Ich versuchte die Hand des Täters wegzudrücken und seine Berührungen zu unterbinden“.

1992 dann auch der erste Mord: Am 31.03.1992 verschwindet der 13jährige Stefan Jahr aus dem Internat Scheeßel. Anfang Mai wird seine Leiche in den Verdener Dünen gefunden; vergraben mit auf den Rücken gefesselten Händen.

Drei Jahre später, am 24.07.1995, wird der 8jährige Dennis Rostel aus dem Zeltlager Selker Noor entführt und 2 Wochen danach seine Leiche rund 200 km entfernt in Dänemark entdeckt. Auch er ist, wie Stefan, unter einer Sanddüne vergraben.

Sein letztes Opfer entführt der „Schwarze Mann“ am 05.09.2001 unbemerkt aus dem Schullandheim Wulsbüttel. Es ist der 9jährige Dennis Klein, der auf Klassenfahrt ist. Seine Leiche wird 2 Wochen später in einem Waldstück gefunden.

Alle drei Opfer sind scheinbar erwürgt oder erstickt worden.

Nach Aussagen der Missbrauchsopfer soll der Täter ein großer, kräftiger Mann sein, der stets schwarz gekleidet ist; mit Maske und Handschuhen; und hochdeutsch spricht.

Trotz großer Bemühungen der Polizei, die auch einen Massen-DNA-Test beinhaltete, und der über 7.800 Hinweise konnte der Täter erst 10 Jahre nach dem letzten Mord gefasst werden. Eine Aussage eines früheren Missbrauchsopfers bringt die Polizei endlich auf die richtige Spur und führt 2011 zur Verhaftung. Es ist Martin Ney, zur Zeit 41 Jahre alt. Hinter dem Mann verbirgt sich ein Pädagoge, der zeitweise sogar ein Pflegekind hatte. Ney ist polizeilich zwar bekannt und wurde erstmals 2007 mit den Fällen in Verbindung gebracht und durch die “Soko Dennis“ befragt, jedoch konnte sich der Verdacht damals nicht verhärten.

Nach Ney’s Verhaftung wurde auf seinem beschlagnahmten Computer kinderpornographisches Material entdeckt. Der Nachmieter fand zusätzlich mehrerer Speichermedien versteckt in der Dunstabzugshaube der Wohnung, allerdings gelang es den Ermittlern bis dato noch nicht das Passwort zu knacken.

Ney gesteht 3 Morde und zahlreiche Übergriffe. Am 27.02.2012 erhielt er eine lebenslängliche Haftstrafe mit Sicherheitsverwahrung.

Man ging jedoch davon aus, dass Ney auch für die Morde an Nicky Verstappen (11) und Jonathan Coulom (11) verantwortlich ist, da diese Fälle einige Paralellen zu den Morden in Deutschland aufweisen. Verstappen verschwand am 10.08.1998 aus einem Zeltlager in den Niederlanden. Am nächsten Tag wurde er tot in einem Waldstück aufgefunden. Coulom verschwand am 07.04.2004 aus einem Schullandheim in Frankreich. Seine Leiche wurde nackt und gefesselt in einem Teich entdeckt. Ney bestreitet jedoch diese Morde.

Inzwischen wurde festgestellt, dass die DNA von Nicky Verstappen's Mörder nicht mit der von Ney übereinstimmt. In diesem Fall war der Täter Jos Brech, der 2018 in Spanien festgenommen wurde.

Autor: Jenny G., Okt. 2014, aktualisiert Sept. 2018

 

Opfer, chronologisch nach Vermisstendatum:
13.03.1992 - Stefan Jahr (13)
24.07.1995 - Dennis Rostel (8)
05.09.2001 - Dennis Klein (9)

weitere mutmaßliche Opfer:
07.04.2004 - Jonathan Coulom (11)

Die Opfer von Martin Ney

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