Harvey Glatman

"Lonely-Hearts-Killer"

geb. 1927, gest. 1959

Land: USA

aktiver Zeitraum: 1957 - 1958

Morde: 3

Glatman, Harvey

Der Mörder Harvey Murray Glatman war seiner Zeit voraus. Per Zeitungsannoncen bot er Frauen Jobs als Models an. Er suchte keine professionellen Fotomodelle, sondern talentierte Anfängerrinnen, die er gut bezahlen wollte. Als sich junge Frauen bei ihm einfanden, stellte er ihnen ein zusätzliches Honorar in Aussicht, wenn sie sich für gewagte Aufnahmen zur Verfügung stellen würden.

Diejenigen, die dazu bereit waren, ließen sich dazu überreden, ihm in eine abgeschiedene Wohnung zu folgen. Dort bat er sie darum, nach und nach sämtliche Hüllen vor der Kamera fallen zu lassen. Glatman konnte davon ausgehen, dass sie niemanden etwas von ihrem Vorhaben gesagt hatten und folglich nicht so schnell vermisst würden. Anscheinend redete er sich ein, wer sich vor einem Fremden ausziehe, fordere ihn zur Vergewaltigung geradezu heraus. Er verging sich an den Frauen. Damit sie ihn nicht anzeigen konnten, ermordete er sie danach.

Ende Juli 1957 antwortete die 19jährige Judy Dull auf eine seiner Anzeigen. Er erklärte ihr, daß er Bilder für ein Magazin machen wollte, welches Bilder über gefesselte Frauen benötigte. Dafür sollte sie 50 Dollar erhalten. Am 1 August kam Dull zu ihm nach Hause. Dort vergewaltigte er sie mehrmals. Danach fuhr er in eine einsame Wüstengegend nahe der Stadt Indio, 125 Meilen östlich von Los Angeles. Dort photographierte er die schluchzende Frau in ihrer Unterwäsche, strangulierte sie mit einem Seil und vergrub ihre Leiche.

Glatman fand sein zweites Opfer, Shirley Bridgeford, im März 1958. Er fuhr mit ihr in die Wüste östlich von San Diego. Nachdem er sie gefesselt hatte erwürgte er sie mit einem Strick und ließ ihre Leiche neben einem Kaktus liegen.

Am 23 Juli traf Glatman Ruth Mercado, eine nebenberufliche Stripteasetänzerin. Er vergewaltigte sie mehrmals, danach fuhr er sie in die Wüste und strangulierte sie. Die 28jährige Loraine Vigil befand sich in Glatmans Wagen, in der Nähe des Santa Ana Freeway, als er seine Pistole zog und sie aufforderte sich zu entkleiden. Als sie sich wehrte, schoss Glatman ihr in den Oberschenkel. Sie konnte jedoch in einem Handgemenge die Pistole an sich nehmen und hielt Glatman solange in Schach bis zufällig ein Polizist vorbeifuhr.

Glatman wurde daraufhin verhaftet und packte aus. Er wurde in einem dreitägigen Prozess für schuldig befunden und am 18 September 1959 in der Gaskammer von San Quentin hingerichtet. Sein Kommentar zum Todesurteil lautete: "It´s better this way".

Glatman war schon deswegen "sehr modern", weil private Zeitungsinserate in den fünfziger Jahren etwas Neuartiges darstellten. Im Fall Glatman waren die Annoncen eine logische Folge seiner in fünfzehn Jahren gehegte Phantasie. Kontinuierlich hatte sich die Gewalt gesteigert. Angefangen hatte er mit kindlichen Sexexperimenten, war zu plumpen Anmachversuchen übergegangen, hatte dann Frauen sexuell belästigt, und machte schließlich auch vor Vergewaltigung und Mord nicht mehr halt.


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