Fritz Honka

geb. 1935, gest. 1998

Land: Deutschland

aktiver Zeitraum: 1970 - 1975

Morde: 4

Honka, Fritz

Fritz Honka wurde 1935 in Leipzig geboren. Sein Vater, Stadtheizer, Kommunist, starb im KZ. Seine Mutter war außerstande, mit den neun Kindern zurechtzukommen. Er wuchs im Heim auf, sollte eine Maurerlehre machen, bekam eine schlimme Allergie: Zementkrätze. Schließlich floh er in den Westen und arbeitete als Hilfsarbeiter bei Bauern. Honka heiratete zweimal, doch beide Ehen scheiterten.

Am 17 Juni 1975 brannte auf einer Etage der Zeißstraße 74 in Hamburg ein Feuer. Nur ein Zufall deckte die Verbrechen auf: Ein Feuerwehrmann entdeckte bei einer Sicherheitsüberprüfung der darüber liegenden Dachwohnung Leichenteile in einer Plastiktüte. Als sie die Wohnung des 39jährigen Nachtwächters Honka daraufhin durchsucht wurde, fand man diverse verstümmelte und mumifizierte Überreste von 4 Frauen.

Die später identifizierten Opfer waren: Die 52jährige Ruth Schult, die 42jährige Gertrude Bräuer, die 57jährige Frieda Roblick und die 54jährige Anna Beuschel. Alle Opfer waren Prostituierte aus dem Hamburger Rotlichtviertel gewesen und während der letzten 4 Jahre spurlos verschwunden. Keiner hatte ihr Verschwinden bemerkt und angezeigt.

Seinen ersten Mord beging Honka im Dezember 1970. Nachdem die 42jährige Gertrude Bräuer ihm den Beischlaf verweigerte, erdrosselte er sie mit einer alten Gardine. Er versteckte die Leiche und zerstückelte sie später mit einem Messer und einer Handsäge. Spielende Kinder fanden den abgetrennten Kopf von Gertrude Bräuer auf einer Baustelle. Vier Jahre trat er nicht mehr in Erscheinung. Dann gabelte er sich Frauen im Sumpf von St. Pauli auf. Es waren altgewordene Prostituierte und Stadtstreicherinnen. Sie wollten nur Alkohol oder Geld, aber nichts von ihm. Eine war lustlos. Honka dazu : "Sie lag im Bett wie ein Brett." Er erwürgte sie. Die zweite beklaute ihn. Er erwürgte sie. Die dritte schlug im Streit mit einer Kornflasche auf ihn ein. Er erdrosselte sie. Alle Leichen wurden mit einem Messer oder einer kleinen Säge zersägt und in der Abseite der kleinen Wohnung gelagert. Den Verwesungsgeruch versuchte er mit Duftbäumen und -spray zu beseitigen.

Honka wurde am 20.12.1976 zu 15 Jahren Freiheitsstrafe und Unterbringung in einem psychiatrischem Krankenhaus, wegen Mordes in einem und wegen Totschlags in drei Fällen, verurteilt. Das Glück für Honka war, dass das Gericht nur einen der Todesfälle als Mord wertete, den der Anna Beuschel. Sein Anwalt war der Münchner Strafverteidiger Rolf Bossi.

Honka wurde 1993 unter dem Namen "Peter Jensen" in einem Altersheim in Scharbeutz (Ostsee) einquartiert. Dem Wahnsinn nahe starb er 1998 63jährig in der Hamburger Nervenklinik Ochsenzoll.

Verfilmung: "Der goldene Handschuh"

Deutschland, 2019


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