Werner Boost

Werner Boost & Franz Lorbach

"Liebespaarmörder"

geb. 1928 & 1931

Land: Deutschland

aktiver Zeitraum: 1953 - 1956

Morde: 1 - 5

Boost, Werner & Lorbach, Franz

Als uneheliches Kind einer ostdeutschen Bäuerin geboren, kam Boost schon früh mit dem Verbrechen in Kontakt; ... Nur im Lichte folgender Enthüllungen kamen eine Reihe ungeklärter Mordfälle im Grenzgebiet auf Boosts Konto.

Ab 1950 verlagerte Boost seine unehrenhafte Karriere nach Düsseldorf, wo er wegen Diebstahles von Metallbeschlägen von Gräbern eine Gefängnisstrafe abzusitzen hatte. Auch wenn Werner Boost ein mittelmäßiger Dieb gewesen war, so war er doch ein hervorragender Scharfschütze; nach einem Jahrzehnt sollte seine tödliche Genauigkeit im Feuern im "Wildwest" Stil aus der Hüfte heraus die Schlagzeilen in beiden Teilen Deutschlands füllen.

Am 17. Januar 1953 saß ein Anwalt namens Bernd Serve mit einem jungen Partner in seinem Auto auf einer ruhigen Straße, welche aus Düsseldorf heraus führte. Als sie miteinander sprachen, erschienen zwei maskierte Gestalten mitten in der Nacht, einer von ihnen erschlug den 19 Jährigen mit dem Griff seiner Waffe, der andere erschoss Dr. Serve durch den Kopf. Später sagten Ballistikexperten aus, daß die Kugel einen ungewöhnlichen Schussverlauf genommen habe, sie trat links unten am Kiefer in den Körper ein und verließ ihn durch die rechte Schläfe, da sie scheinbar von unterhalb des Opfers abgefeuert worden war, während er auf dem Fahrersitz des Wagens saß.

Das Verbrechen mit dem Spitznamen "Der Düsseldorfer Doppelmord", wurde im November 1955 entdeckt. Der 26 jährige Bäcker Friedhelm Behre und seine Freundin Thea wurden seit 4 Wochen vermisst, als Einwohner von Kalkum, in der Nähe von Düsseldorf, zwei Leichen fanden, die in ihrem Auto in einer mit Wasser gefüllten Kiesgrube eingesperrt waren. Wie Dr. Serve und dessen Freund war dieses Paar beraubt worden.

Der zweite Doppelmord wurde am 7. Februar 1956 begangen. Eine 20 jährige Sekretärin und ihr Begleiter Peter Falkenberg wurden als vermisst gemeldet und die Polizei fand ihr Blutbesudeltes Auto am folgenden Tag. Am kommenden Tag, dem 9. Februar, wurden zwei schwer verbrannte Leichen in den schwelenden Überresten eines Heuschobers gefunden, die später als das vermisste Paar identifiziert wurden. Beide Opfer waren erschlagen worden und Falkenberg war aus dem gleichen seltsamen Winkel durch den Kopf geschossen worden wie im Falle Dr. Serve.

Ein weiterer mißlungener Versuch eines Doppelmordes fand im Mai des gleichen Jahres in einem Wald in der Nähe von Düsseldorf statt. Zum Glück für das potentielle Opfer alarmierte die junge Frau durch ihr Schreien Vorübergehende und die beiden Angreifer flohen.

Durch bloßen Zufall oder vielleicht göttliche Ironie handelte es sich hierbei um den gleichen Wald in Meererbusch, in welchem ein Waldarbeiter auf Streife einen bewaffneten Mann sah und festnahm, der scheinbar eines junges Paar verfolgte. Der Name des Mannes war Werner Boost.

Boost ließ sich ohne Kampf von dem Mann festnehmen, weil er, so sagte er, kein Verbrechen begangen habe. Entrüstet bestritt er jegliche Beteiligung an den Überfällen und Morden und forderte von der Polizei ihm das Gegenteil zu beweisen. Und diese Aufgabe wäre wesentlich schwerer gewesen, wenn nicht Boosts Verbrechenspartner Franz Lorbach eine Aussage gemacht hätte, in welcher er seine eigene Beteiligung bei dem Morden gestand und Werner Boost beschuldigte. Boost, so sagte er, hätte ihn hypnotisiert. Er beschrieb die bizarre Fantasiewelt in welche Boost ihn gezogen hatte – die Drogen und Gifte mit welchen, so träumte Boost, den perfekten Mord finden würde; Lorbach berichtete der Polizei von einem Plan, bei welchem mit Zyanid gefüllte Ballons in die Autos zukünftiger Opfer schweben sollten.

Es gab auch eine Reihe nicht tödlich endender Vergewaltigungen und Übergriffe auf Paare, die aus Gründen, die ihm wahrscheinlich am bekanntesten sind, für Boost als unsterblich und degeneriert angesehen wurden.

Werner Boost wurde schließlich 1959 vor Gericht gestellt und zu lebenslanger Haft verurteilt. Franz Lorbach bekam 6 Jahre Gefängnis wegen Beihilfe.

 

1990 wurde Boost nach 34 Jahren aus der Haft entlassen.


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