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Carl Großmann wurde 1863 in Neuruppin geboren und wuchs als Sohn eines Lumpensammlers auf. Er war gelernter Fleischer. Großmann arbeitete erst als Hausierer und verbrachte
mehrere Gefängnisaufenthalte, unter anderem, weil er zwei Mädchen, 10 und 4 Jahre alt, sexuell missbrauchte. Das 4jährige Mädchen verstarb an den furchtbaren Verletzungen. Später lebte er in Berlin
in der Lange Straße 88/89. Er besaß am Schlesischen Bahnhof einen Wurststand, wo er vermutlich seine Opfer, Prostituierte und alleinreisende Frauen, ansprach und sie zu sich nach Haus einlud.
Das Stadtviertel Friedrichshain war eine der ärmsten und verruchtesten Gegenden und wurde aufgrund seiner hohen Kriminalitätsrate auch das Chicago von Berlin genannt. In den Jahren 1918-21 wurden im
Engelbecken und im Luisenstädtischen Kanal in der Gegend um den schlesischen Bahnhof (ab 1950 Ostbahnhof) 23 zerstückelte Frauenleichen gefunden.
Carl Großmann wurde am 21. August 1921 in seiner Wohnung neben seinem letzten Opfer auf frischer Tat gefasst. Bei der Wohnungsdurchsuchung fanden die Kriminalbeamten außer der Leiche mehrere
Frauenkleider, einen blutigen Sack und menschliche Körperteile im Kohleherd. Drei Morde konnten ihm vor Gericht zweifelsfrei zugeordnet werden, die vermutliche Zahl seiner Opfer wird aber von 20 bis
über 100 geschätzt.
Großmann erhängte sich am 5. Juli 1922 vor dem Ende der Hauptverhandlung in seiner Zelle. Der Anwalt von Großmann war kein geringerer als Erich Frey, der auch die Serienmörder Haarmann und Schumann
verteidigte.
Es wurde vermutet, dass Großmann das Fleisch seiner Opfer verarbeitete und in seinem Wurststand an nichtsahnenden Kunden verkaufte. Dies konnte aber nie bewiesen werden.