Friedrich Leibacher

geb. 1944, gest. 2001

Land: Schweiz

aktiver Zeitraum: 2001

Morde: 14

Leibacher, Friedrich

Friedrich Leibacher wurde als Amokläufer beim Zuger Attentat vom 27. September 2001 weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Bei diesem Attentat starben drei Regierungsräte und elf Kantonsräte, danach richtete sich der Attentäter selber. Es gab rund 15 weitere Verletzte, darunter Politiker und auch anwesende Journalisten.

Die Informationen über Leibacher sind lückenhaft. Sicher ist dass er am 21 Juli 1944 in Zug geboren wurde und kaufmännischer Angestellter war. Er soll mehrere gescheiterte Ehen mit Frauen aus der Dominikanischen Republik, gegen die er gewaltätig geworden sein soll, gehabt haben, und er hatte aus einer dieser Ehen eine Tochter. 1970 bereits wurde er durch das Strafgericht in Zug wegen verschiedener Vermögensdelikte, Unzucht mit Kindern, öffentlichen unzüchtigen Handlungen, Urkundenfälschung und Straßenverkehrsverstößen zu 18 Monaten Haft verurteilt, stattdessen jedoch in eine Arbeitserziehungsanstalt eingewiesen.

Er konnte sich nie richtig im Erwerbsleben zurechtfinden und war in verschiedenen Kantonen als Arbeitsloser gemeldet; schließlich bezog er eine Invalidenrente. Bereits früher waren ihm eine Persönlichkeitsstörung, Alkoholkrankheit sowie Gehirnschwäche attestiert worden.

1998 hatte er, nachdem er von einem von ihm bedrohten Buschauffeur der Zugerland Verkehrsbetriebe angezeigt und dafür verurteilt worden war, Behörden und Regierungsrat mit einer wahren Flut von Beschwerdebriefen, Strafanzeigen und Rekursen eingedeckt, da er sich ungerecht behandelt fühlte. Danach spitzte sich die Lage zu und eskalierte schliesslich im schrecklichsten Amoklauf und dem schwersten Anschlag gegen Behörden in der Geschichte des Schweizer Nationalstaates.

Am Donnerstag 27.09.2001 ca. 10.00 morgens, fiel einer Fussgängerin auf, dass ein Mann – wie sich später herausstellte Friedrich Leibacher, 57 Jahre alt- seinen Personenwagen Hyundai Sonata mitten auf der Strasse angehalten hatte, ausgestiegen war und eine dunkle Jacke auszog. Unter dieser Jacke trug Leibacher eine dunkelblaue Weste mit der Aufschrift "Polizei". Darauf stieg er wieder in sein Auto und fuhr in Richtung Stadt Zug (dem Hauptort des Kantons Zug in der Schweiz) davon.
Rund 30 Minuten später fuhr Leibacher mit seinem Auto direkt vor das Regierungsgebäude in Zug. Am Fahrzeug war die Scheibe runtergedreht und das Radio ertönte. Bekleidet mit einer eigengefertigten polizeiähnlichen Uniform und bewaffnet mit einer Vorderschaft-Repertierflinte, einem Plastikkanister, einem Selbstladegewehr und einer Selbstladepistole stieg er aus dem Personenwagen. Fluchend und mit den Worten "Denen zeige ich es jetzt!" und "Achtung Polizeieinsatz!" betrat er das Regierungsgebäude.

Nachdem er das Gebäude betreten hatte, stieg Leibacher, der wie später festgestellt leicht alkoholisiert war, die Innentreppe hoch. Als er im Foyer des Kantonsratsaals angekommen war, standen dort ein Mitglied des Regierungsrates und zwei Kantonsräte im Gespräch vertieft. Aus der Distanz von 1 Meter gab Leimbacher aus seiner Vorderschaft- Repertierflinte einen Schrotschuss ab, welchen ein Ratsmitglied sofort tötete. Die anderen zwei Politiker flüchteten in den Kantonsratsaal und in den Dachstock des Regierungsgebäude, wobei der zweite Glück hatte, dass Leibachers Schüsse in seine Richtung nur die Wendeltreppe erwischten.

Danach betrat Friedrich Leibacher den Saal, nun das Selbstladegewehr im Hüftschlag. Direkt beim Eingang leerte er sein erstes Magazin. Während der Schussabgabe machte er leichte Schwenkbewegungen von links nach rechts. Die Ratsmitglieder und Presseleute warfen sich zu Boden und versteckten sich zwischen den Pultreihen und hinter den Pulten.
Nach weiteren 30 Schüssen und leerem Magazin, holte Leibacher den als Sprengsatz präparierten Plastikkanister und zündete diesen. Die Ladung explodierte zwischen den kantonsrätlichen Bankreihen.
Die nächsten 30 Schüsse gab Leibacher aus verschiedenen Positionen ab: Einige zwischen den Pulten (gegen die Menschen zwischen den Pulten gerichtet), die anderen auf einem Pult stehend. Fluchend ging er während diesen grausamen Taten im Saal umher, offenbar nach einem bestimmten Politiker suchend, an dem er sich besonders rächen wollte. Nachdem das Magazin erneut leer war, nahm er die Pistole und schoss sich 10:34 in den Kopf. Später erlag er seinen Verletzungen.

Der blindwütige Amoklauf des Friedrichs Leibacher dauerte nur 2 Minuten und ca. 30 Sekunden, in welchen er 14 Menschen tötete und weitere 18 Ratsmitglieder und Medienvertreter zum Teil schwer verletzte.

Zweieinhalb Jahre später schockierten Anhänger des Eishockey-Clubs SC Bern die ganze Schweiz, indem sie bei einem Auswärtsspiel beim EV Zug folgendes Transparent hochhielten: "Danke Leibacher"
Die Macher des ultrasarkastischen Spruchbands erhielten als Folge lebenslängliches Stadionverbot für jegliche Stadien der Schweiz.

Autor: Martin (Baron Sengir)


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